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    Betongold als Fussfessel

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    Betongold als Fussfessel Empty Betongold als Fussfessel

    Beitrag  admin Di Jun 26, 2012 9:04 am

    Eines ist sicher: Keine Krise währt ewig und so wie sich die Lage zuspitzt, scheinen wir uns Schritt für Schritt in Richtung einer Lösung zu bewegen. Angesichts der Unfähigkeit der Politik, eine glaubwürdige Antwort auf die brennenden Fragen zu geben, dürfte das Ganze in einem finalen Feuerwerk münden, dessen Ausgang keiner kennt und niemand wirklich steuert. Ein politisches Überraschungsei also. Natürlich ahnt der Bürger dies und will – so er über die Möglichkeiten verfügt – dem zu erwartenden Chaos vorbeugen. Etwa mit dem Kauf einer Liegenschaft. Keine gute Idee.

    Liegenschaften – gerade in scheinbar sicheren Gefilden wie den USA, Dänemark, Norwegen oder der Schweiz – erfreuen sich bei der Deutschen Bevölkerung aktuell größter Beliebtheit, weil sie den Ruf eines krisensicheren Investments genießen. Wenn Panik im Spiel ist, setzt der gesunde Menschenverstand nicht selten aus. In München werden inzwischen Preise für Immobilien aufgerufen, welche eine Bruttorendite (!) von unter zwei Prozent bringen. Mehr noch: Diese Tage erreicht uns die Kunde, dass wegen der hohen Nachfrage aus Deutschland, Liegenschaften in der Schweiz mit einer Bruttorendite von NULL Prozent gehandelt werden. Was hat das mit Vermögenssicherung zu tun?

    Wie gesagt: Jede Krise hat irgendwann einmal ein Ende und wenn sich die Nebelschwaden erst einmal gelichtet haben, dürften die Dinge wieder einen einigermaßen normalen Verlauf nehmen. Dann werden auch wieder normale Preise bezahlt und die könnten dann gut und gerne 50% tiefer liegen, wie aktuell. Einmal ganz abgesehen davon, dass sich dann der Schweizer Franken auch wieder in normaler Höhe zum Euro, der neuen DM oder was auch immer bewegt. Irrationale Anlageentscheide der Vergangenheit könnten sich dann bei nüchterner Betrachtung als veritable Dummheit herausstellen.

    Doch nicht nur die aktuellen und zukünftigen Marktkräfte lassen Investments in Immobilien aktuell in einem fragwürdigen Licht erscheinen. Es sind auch die politischen Bestrebungen, welche Zweifel aufkommen lassen, ob die Betonung von „Betongold“ mehr auf dem hinteren oder doch eher auf dem vorderen Wortstamm liegt.

    Tatsächlich ist es gerade die Tatsache, dass eine Immobilie eben unbeweglich ist, die größte Gefahr für die Zukunft. Diese Eigenschaft macht es zum dankbaren Opfer der Politik, wenn es darum geht die aufgelaufenen Schulden zu bewältigen. Denn diese Vermögensteile lassen sich – anders wie Aktien, Geld oder Edelmetalle – nicht einfach frei transferieren. Zumindest nicht über Strecken von mehr als 100 Metern.

    Deshalb ist es so gut wie sicher, dass Hausbesitzer eine der Hauptlastenträger sein werden, wenn die Trümmer des Euro-Banken-Debakels in Zukunft weggeräumt werden müssen. So gilt es inzwischen als sicher, dass nach der nächsten Bundestagswahl die Vermögenssteuer wieder eingeführt wird. Eine Erhöhung der Grundsteuer liegt ebenso im Raum wie die Möglichkeit, dass die Häuser mit einer Zwangshypothek zu Gunsten des Staates belegt werden.

    Wer sich in diesen Tagen für Betongold als Sicherheit gegen die Wirren der Finanz- und Schuldenkrise entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass er oder sie sich damit eine stabile Fußfessel ans Bein bindet. Eine fragwürdige Strategie, ungeschoren aus der Krise zu kommen. Finden Sie nicht auch?

    Daniel S. Batt
    Vorsorgeberater
    Pro 55+ GmbH

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